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28. Mai 2025
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Das neue „Flexi-Amendment“ – Bevorstehende Änderungen des tschechischen Arbeitsrechts: Sind Sie bereit?
Sind Sie über eine Tochtergesellschaft oder Niederlassung in der Tschechischen Republik geschäftlich tätig? Haben Sie Mitarbeiter, deren Arbeitsverträge dem tschechischen Arbeitsrecht unterliegen?
Dann sollten Sie Folgendes wissen: Am 1. Juni 2025 tritt das neue „Flexi-Amendment“ im tschechischen Arbeitsrecht in Kraft. Die Nichtbeachtung der damit verbundenen wesentlichen Änderungen kann zu Geldstrafen durch die tschechischen Behörden und zu unnötigen finanziellen Verlusten führen.
Unsere tschechischen Arbeitsrechtsexperten haben die wichtigsten Änderungen für Sie zusammengefasst.
- Kündigung und Kündigungsfristen
- Die Kündigungsfristen beginnen mit dem Tag der Zustellung der Kündigung.
- Der Beginn der Kündigungsfrist kann nun direkt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart werden und ist nicht mehr gesetzlich festgelegt. Wenn Ihr aktueller Arbeitsvertrag jedoch den genauen Wortlaut des unveränderten Arbeitsgesetzbuches verwendet, hat dieser Wortlaut weiterhin Vorrang. Dies würde bedeuten, dass die Parteien überlange Kündigungsfristen vereinbart haben, die den Arbeitgebern möglicherweise zusätzliche Wochenlöhne kosten könnten.
- In bestimmten Fällen werden die Kündigungsfristen auf einen Monat verkürzt.
- In bestimmten arbeitsmedizinischen Fällen ersetzt eine „Entschädigung“ die gesetzliche ‚Abfindung‘, die nun von den Versicherungsgesellschaften erstattet wird. Diese Entschädigung unterliegt auch nicht den Sozialversicherungs- und Krankenkassenbeiträgen.
- Arbeitgeber können nun das Arbeitsverhältnis wegen „Verstoßes gegen die Arbeitsdisziplin“ kündigen oder einen Arbeitnehmer innerhalb von drei Monaten nach Bekanntwerden des Grundes fristlos entlassen. Andererseits beträgt die absolute Frist für solche Maßnahmen 15 Monate ab dem Tag, an dem der Grund für die Kündigung oder die sofortige Entlassung eingetreten ist.
- Trotz der Bemühungen einiger wurde die Kündigung ohne Grund nicht übernommen.
- Probezeit
- Es gibt neue maximale Probezeit Dauern sowohl für reguläre Arbeitnehmer (bis zu 4 Monate) als auch für Arbeitnehmer in Führungspositionen (bis zu 8 Monate).
- Stärkerer Schutz für Eltern auf dem Arbeitsmarkt
- Während der Elternzeit können Arbeitnehmer nun die gleiche Arbeit für denselben Arbeitgeber ausüben, die sie vor Antritt der Elternzeit ausgeübt haben.
- Keine Begrenzung der Wiederholungszahl bei neuen befristeten Arbeitsverträgen zur vorübergehenden Vertretung von Arbeitnehmern, die aufgrund von Mutterschaft/Vaterschaft oder Elternzeit abwesend sind – damit können Arbeitgeber den Wünschen ihrer Arbeitnehmer nach einer Verlängerung der Elternzeit über die ursprünglich geplante Dauer hinaus entsprechen, auch wiederholt.
- Arbeitgeber sind nun verpflichtet, Arbeitnehmer, die nach dem Elternurlaub vor Vollendung des zweiten Lebensjahres ihres Kindes an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, wieder an ihrem ursprünglichen Arbeitsplatz einzustellen – und nicht erst nach Ablauf des verkürzten Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaubs.
- Vergütung
- Die Zahlung der Löhne per Banküberweisung wird zur Standardmethode (eine Barzahlung muss zuvor von beiden Parteien vereinbart werden).
- Die Möglichkeiten zur Zahlung von Löhnen in Fremdwährung werden unter bestimmten Voraussetzungen erweitert.
- Verbot von Geheimhaltungsklauseln: Arbeitgeber dürfen ihren Arbeitnehmern nicht mehr verbieten, über die Höhe und Struktur ihrer Vergütung zu sprechen. Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 400.000 CZK (ca. 16.000 EUR) geahndet werden. Da solche Klauseln in aktuellen Verträgen, Vereinbarungen und Vorlagen weit verbreitet sind, empfehlen wir dringend, diese zu überprüfen.
- Wenn Arbeitnehmer eine unwirksame Kündigung erfolgreich anfechten, haben sie nun Anspruch auf eine Lohnfortzahlung für den während des Gerichtsverfahrens angesammelte Jahresurlaub (wie vom Europäischen Gerichtshof bestätigt).
- Medizinische Einstellungsuntersuchungen
- Medizinische Einstellungsuntersuchungen sind für risikoarme Tätigkeiten nicht mehr erforderlich
- Erhöhung des Arbeitslosengeldes (staatliche Leistung)
- Gültig ab 1. Januar 2026
- Weitere wichtige Änderungen (z. B. in Bezug auf Gewerkschaften, Berechnung des durchschnittlichen Monatsverdienstes, Beschäftigung von Minderjährigen und andere wichtige persönliche Arbeitshindernisse)
Benötigen Sie Hilfe, um diese Änderungen rechtzeitig umzusetzen? Die neuen Rechtsvorschriften erfordern Anpassungen von Dokumenten wie Arbeitsverträgen, Informationsunterlagen für Arbeitnehmer, internen Vorschriften und internen Verfahren.
Wenden Sie sich bitte an unseren Leiter des Arbeitsrechtsteams in Tschechien, Pavel Juřička (p.juricka@taylorwessing.com), wenn Sie oder jemand aus Ihrem (Personal-)Team mit unserem Newsletter zum tschechischen Arbeitsrecht (in Englisch, Deutsch oder Tschechisch) auf dem Laufenden bleiben möchten.
In dieser Serie
Durch Entgelttransparenz an die Spitze des Gehaltsgefüges? Neue Impulse vom Bundesarbeitsgericht zur Entgelttransparenz
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23. Oktober 2024
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24. April 2024
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Gendern im Rechtsverkehr – der kurze Weg von der falschen Anrede zum Schadensersatz
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26. Juli 2023
Die 4-Tage-Woche aus rechtlicher Sicht: Gut geplant ist halb gewonnen für alle!
12. Juli 2023
BAG: Annahmeverzug bei widersprüchlichem Verhalten des Arbeitgebers
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30. Mai 2023
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Inflationsausgleichsprämie (IAP) – ein weiterhin attraktives Gestaltungsmittel für Arbeitgeber
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19. Mai 2023
Neues bei grenzüberschreitenden Umstrukturierungen – Unternehmensmitbestimmung nach dem MgFSG
Am 31. Januar 2023 ist das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei grenzüberschreitendem Formwechsel und grenzüberschreitender Spaltung in Kraft getreten.
5. Mai 2023
Der Referentenentwurf zur Arbeitszeiterfassung und was er (in seiner jetzigen Form) bedeutet
Der Gesetzesentwurf des BMAS zur Arbeitszeiterfassung ist veröffentlicht. Wir beantworten erste Fragen.
25. April 2023
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Zurückweisen einer „in Vertretung“ ausgesprochenen Kündigung
Es reicht nicht aus, dass der Unterzeichner intern zum Ausspruch der Kündigung bevollmächtigt ist. Der Gekündigte sollte hiervon auch in Kenntnis gesetzt werden.
18. April 2023
Wie lesbar muss die Unterschrift unter einem Kündigungsschreiben sein?
Beim Unterschreiben ist Vorsicht geboten: Nicht jedes „Gekritzel“ ist eine Unterschrift im Sinne des Gesetzes. Werden hier Fehler gemacht, droht die Unwirksamkeit der Kündigung.
6. April 2023
ChatGPT – Was Arbeitgeber beachten sollten!
Arbeitgeber sollten frühzeitig Maßnahmen ergriffen, wenn es durch die Nutzung von ChatGPT zu arbeitsvertraglichen Pflichtverletzungen kommt.
22. März 2023
von Christina Poth, LL.M. (Edinburgh), Dr. Benedikt Kohn, CIPP/E
BAG erlaubt unterschiedlich hohe Nachtzuschläge
Kein Verstoß gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgrundsatz gemäß Art. 3 Abs. 1 GG, solange ein sachlicher Grund für die Ungleichbehandlung vorliegt.
9. März 2023
Gehaltsverhandlungen mit Arbeitnehmern – ein Risiko für Vergütungsklagen?
Eine Frau hat Anspruch auf dasselbe Entgelt wie ihr männlicher Kollege – auch wenn dieser sein Gehalt geschickter verhandelt hat.
3. März 2023
von Annika Rahn
Müssen dienstliche Nachrichten und/oder Anrufe vom Arbeitgeber in der Freizeit beantwortet werden?
Die arbeitsvertragliche Nebenpflicht zur Rücksichtnahme endet für den Arbeitnehmer nach höchstrichterlicher Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts nicht per se mit dem Ende der Arbeitszeit.
26. Januar 2023
LAG Berlin-Brandenburg: Kein Annahmeverzugslohn bei unzureichenden Bewerbungsbemühungen im Kündigungsschutzprozess
Das Annahmeverzugslohnrisiko für Arbeitgeber sinkt damit deutlich. Dies stärkt insbesondere die Verhandlungsposition der Arbeitgeberseite im Rahmen von Vergleichsgesprächen.
20. Januar 2023
BAG: Resturlaubsansprüche verjähren nicht automatisch – was das für Arbeitgeber bedeutet
Der Urlaubsanspruch eines Arbeitnehmers unterliegt nicht der Verjährung, wenn der Arbeitgeber seinen Hinweis- und Aufforderungsobliegenheiten nicht nachkommen ist.
22. Dezember 2022
