Wir fangen ganz einfach an: Welches Unternehmen hätte Ihnen wohl ein Osterei in dieser Farbe in die Hand gedrückt?
Das war nicht schwierig, oder? In der Beschreibung der Marke steht „magenta, RAL 4010, Pantone Rhodamine Red U“, und es ist natürlich die Telekom, die Ihnen dieses Ei überreicht hätte.
Eingetragen ist die Marke u.a. im deutschen Register und meist kleidet sie das „Telekom-T“ in magenta:
Quelle: Markenregister
Nun gehen wir in einen ganz anderen Bereich. Wo bzw. in welcher Form begegnet Ihnen diese Farbe? Ein kleiner, etwas versteckter Tipp: „Ei“ heißt auf Englisch „egg“, auf Französisch „œuf“ und auf Spanisch „huevo“ – die Produkte, die in diese Farbe „gewickelt“ sind, würden Ihnen dabei helfen.
Es ist das „Langenscheidt-Gelb“, das in der Kombination mit dem türkisen „L“ seit 1956 die Wörterbücher des Verlags unverwechselbar macht.
Der Gründer des Verlags, Gustav Langenscheidt, setzte sehr früh auf den Schutz seiner Marken: Er ließ schon 1882 – acht Jahre nach Inkrafttreten des Markenschutzgesetzes von 1874 - das Warenzeichen „Ohnʼ Fleiß kein Preis“ für Wörterbücher eintragen.
Quelle: Markenregister
Und wir bleiben bei Gelb, allerdings in einem helleren Farbton und für Waren aus einer anderen Branche. Wissen Sie, welches Unternehmen diese Farbe zur Kennzeichnung seiner Produkte nutzt? Kleiner Tipp: Beim Frühjahrsputz werden diese recht häufig eingesetzt.
Glückwunsch, wenn Sie das erraten haben! Es ist die Alfred Kärcher SE & Co. KG, die die Farbe „zinkgelb (RAL 1018)“ als Marke für „Motorisch betriebene Reinigungsgeräte, die mit einem Hochdruckwasserstrahl arbeiten“, also „einen Kärcher“, eingetragen hat. Das Unternehmen nutzt das Gelb vielfältig, u.a. auch im Logo:
Quelle: Markenregister
Wie sieht es mit dieser Eierfarbe aus? Erkennen Sie, welche Marke sich hinter diesem Blau versteckt?
Das war wahrscheinlich wieder einfacher, denn das Blau ist ein Klassiker der Farbmarken: Es ist das „NIVEA-Blau“, das die Blechdose der Creme seit nunmehr über 100 Jahren bekleidet.
Quelle: NIVEA Geschichte – NIVEA
Im Jahr 1924 erhielt die Creme ihre bis heute kennzeichnende Farbe.
Quelle: Markenregister
Und wussten Sie, was NIVEA bedeutet? Der Name NIVEA ist aus dem lateinischen „nix, nivis“ abgeleitet und bedeutet Schnee. NIVEA heißt deshalb wörtlich übersetzt „die Schneeweiße“.
Dieses Rätsel dürfte nicht schwierig zu lösen sein, zumal die Farbe gerade an Ostern wieder vermehrt in Nestern und Gärten auftauchen dürfte. Erkennen Sie diesen Farbton?
Bestimmt war das kein Problem für Sie, denn sicherlich haben auch Sie nach unserer Erläuterung gleich an den Schmunzelhasen gedacht, dessen Fell die Farbe Lila trägt und der derzeit wieder die Regale der Supermärkte füllt:
Quelle: Markenregister
Nun wird es etwas kniffliger: Juristen dürften die Farbe sofort erkennen, ist sie doch aus der juristischen Lektüre nicht wegzudenken. Wissen Sie, wer hinter diesem kräftigen Orange steckt?
Die Farbe wird auch als „NJW-Orange“ bezeichnet und ziert die „Neue Juristische Wochenschrift“ des Verlags C.H. Beck.
2009 wurde das Orange als verkehrsdurchgesetzte Marke für juristische Fachzeitschriften in das deutsche Markenregister eingetragen. In einem Löschungsverfahren hat ein Verkehrsgutachten ergeben, dass 85% der im Rahmen des Gutachtens befragten Juristen den Orange-Ton mit einem juristischen Fachverlag assoziieren (Quelle: beck-aktuell vom 25. Juni 2024)
Quelle: Markenregister
Dieser Farbe begegnen Sie, wie auch dem „Schmunzelhasen-Lila“, zur Zeit „an jeder Ecke“ – und damit ist das Rätsel wahrscheinlich schon gelöst, oder?
Die Beschreibung der Marke lautet „genaue Bezeichnung (Farbspektrometer-Analyse) des Farbtons "gold": 86.17, 1.56, 41.82“ und es ist natürlich das „Goldhasen-Gold“ von Lindt, eingetragen für genau eine Ware der Klasse 30, nämlich „Schokoladenhasen“.
Quelle: Markenregister
Dies hier ist eine noch sehr junge Farbmarke, denn sie wurde Ende Februar 2025 erst im deutschen Register eingetragen. Verwendet wird sie allerdings schon seit mehr als 130 Jahren und sie ziert inzwischen eigentlich alle Produkte der Markeninhaberin in mehr oder weniger großem Umfang.
Sicher haben Sie die „Neapolitaner-Schnitten“, die in dieses Rosa eingewickelt sind, auch schon gegessen und hatten daher kein Problem, die Marke zu erraten. Es ist das „Manner-Rosa“, das als solches im Jahr 2019 von Pantone sogar in der weltweiten Farbpalette als „Manner Rosa by Pantone“ aufgenommen wurde.
Quelle: Markenregister
Und zum Schluss dürfen Sie noch erraten, welche Marke hinter diesem Ei steckt. Zumindest diejenigen, die sich professionell, vor allem juristisch, mit Marken beschäftigen, sollten damit keine Probleme haben. Für alle anderen ein kleiner Tipp: Die Marke hat mit Geld zu tun.
Erkannt? Es ist die Kollektivmarke „Sparkassen-Rot“, genaue Bezeichnung „rot (HKS 13)“. Der Streit mit der Bank Santander, die die Farbe „rot (HKS 14)“ nutzte, hat das Markenamt und die Gerichte fast zehn Jahre lang beschäftigt (eine kurze Chronik des Rechtsstreits hat der Sparkassen-Geschichtsblog hier veröffentlicht).
Quelle: Markenregister
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