8. März 2021 | Quick Read
Heute, 8. März 2021, ist der 110. Weltfrauentag. Wir möchten als Kanzlei den Tag nutzen und auf weibliche Persönlichkeiten und Vorbilder aufmerksam machen. Dafür müssen wir nicht weit schauen. Drei ganz besondere Frauen haben wir in unseren eigenen Reihen identifiziert. Sie haben Taylor Wessing durch ihre Arbeit geprägt, als Mitbegründerin der Sozietät, Partnerin und Mentorin. Gleichzeitig haben sie aber auch gesellschaftlichen und politischen Einfluss ausgeübt.
Wir möchten den diesjährigen Frauentag nutzen, um diese drei Frauen bei Taylor Wessing sichtbarer zu machen und andere zu inspirieren, ebenfalls Spuren zu hinterlassen.
Geboren 1932 im Riesengebirge, im Juni 1946 aus Schlesien vertrieben, Schuljahre in Konstanz am Bodensee. Ab WS 1952 Jurastudium in Freiburg i.Br. 1960 Promotion. 1961 2. Staatsexamen, ab September zugelassene Rechtsanwältin, zunächst in der Kanzlei Prof. Bußmann, Dr. Droste, Hamburg, mit Schwerpunkt Gewerblicher Rechtsschutz, Urheberrecht, Presserecht, ab 1970 Wechsel zur Sozietät Berenberg-Gossler, Hamburg, und Aufbau der überörtlichen Sozietät, heute Taylor Wessing.
Diverse Verfahren, die bundesweite Aufmerksamkeit fanden: 1970 ff. St. Pauli Nachrichten und Homosexuellen Zeitschrift „him“, 1978 Sexismusklage gegen Zeitschrift „Stern“ wegen frauenverachtender Titelbilder („Emma-Prozess“), Verfassungsbeschwerde zur steuerlichen Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten, 1983 gemeinsam mit Partnerin Maja Stadler-Euler erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen das Volkszählungsgesetz 1983 (Stopp des bevorstehenden Vollzugs durch einstweilige Anordnung und Begründung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung). 1993 FDP-Spitzenkandidatin zur Hamburger Bürgerschaftswahl.
Diverse Preise: „Liberta“ (FDP), Maria-Otto-Preis (Deutscher Anwaltsverein), Bundesverdienstkreuz. Gisela Wild ist weiterhin Anwältin bei Taylor Wessing/Hamburg.
Geboren am 13.8.1941 in Berlin, aufgewachsen in Brüssel. Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Berlin, Lausanne und Köln. 1. Staatsexamen 1967, engagiert in der FDP von 1972 bis 1981. Geschäftsführerin des Hamburger Landesverbandes 1972 bis 1974. Wahl zur Hamburger Bürgerschaft. 1977 als erste Frau zur Fraktionsvorsitzenden in einem Landesparlament gewählt. 1978 2. Staatsexamen, Zulassung zur Anwaltschaft, seit 1980 Partnerin der Sozietät Berenberg-Gossler, Hamburg.
1983 gemeinsam mit Partnerin Dr. Gisela Wild Verfassungsbeschwerde gegen das Volkzählungsgesetz 1983 wegen übermäßiger Datenerhebung und Vernetzung von Statistik und Verwaltungsvollzug. Stopp der unmittelbar bevorstehenden Volkszählung durch einstweilige Anordnung vor dem Bundesverfassungsgericht. Begründung des Grundrechts auf informelle Selbstbestimmung im Hauptverfahren.
Von 1991 bis 1996 Richterin am Hamburgischen Verfassungsgericht, beteiligt am Spruch, der die Hamburg-Wahlen 1991 wegen unzureichender Kandidatenaufstellung der CDU für unzulässig erklärte.
Maja Stadler-Euler ist sehr engagiert im Hamburger Kulturleben. So war sie viele Jahre Mitglied des Aufsichtsrates des Deutschen Schauspielhauses. Aktuell ist sie Mitglied des Aufsichtsrates der Deichtorhallen GmbH in Hamburg sowie Generalsekretärin der Arp-Stiftung und im Beirat der Hamburger Symphoniker.
Als Anwältin ist Maja Stadler-Euler weiterhin bei Taylor Wessing, Hamburg tätig.
Geboren am 12.3.1950 in Remscheid, wo sie auch das Abitur ablegte, begann sie 1969 das Studium der Rechtswissenschaften in München. Nach dem ersten Staatsexamen, das sie 1973 ablegte, arbeitete sie während des Referendariats als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Wolfgang Fikentscher. Nach Abschluss ihrer Promotion und dem zweiten Staatsexamen nahm sie ihre anwaltliche Tätigkeit 1977 in einer auf das allgemeine Zivilrecht ausgerichteten Anwaltskanzlei auf und trat 1979 in die Kanzlei Zimmermann-Sommer-Hohenlohe-Reimer ein. Nach dem Unfalltot ihres Mentors Dietrich Reimer im Jahre 1982 übernahm sie die Aufgabe, den IP-Bereich der Sozietät fortzuführen und weiter auszubauen.
Sabine Rojahn hat Mandanten in vielen wegweisenden Fällen beraten, die national und international von großer Bedeutung waren, wie die bekannten Patentstreitfälle „Windsurfing“ (EuGH) und „Epi Lady“ (Patentstreitigkeiten in sieben verschiedenen EU-Mitgliedstaaten) sowie im urheberrechtlichen Bereich der Phil Collins Fall (EuGH).
Den Zusammenschluss der Sozietät Wessing Berenberg Gossler Zimmermann Lange hat sie wesentlich mitgestaltet. Dies gilt auch für den Zusammenschluss Wessing und Taylor Joynson Garrett.
Ihre wissenschaftlichen Interessen hat sie weiterhin durch Publikationen und Mitwirkungen in Kommentaren gepflegt. Wichtig war ihr auch stets der fachliche internationale Austausch. Sie hat für die UNION of European Practitioners in Intellectual Property die IP Litigation Commission aufgebaut.
Ein besonderes Anliegen ist ihr die Förderung der Naturwissenschaften und Technik. Sie ist seit 2015 Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises des Deutschen Museums und organisiert ein jährliches Event zusammen mit Kunstmuseen.
Sabine Rojahn ist weiterhin für Taylor Wessing als Anwältin tätig.
Auszeichnungen:
2017 Honorary Counselor of UNION-IP
2020 Festschrift zum 70. Geburtstag “Internationale Durchsetzungen von Schutzrechen“
Aufzeichnung Webinar: Balance in Business
The International Perspective - vom 4. März 2021
Schauen Sie hier das Webinar in voller Länge!Tech & Law TV | März 2024
von Dr. Axel Frhr. von dem Bussche, LL.M. (L.S.E.), CIPP/E und Dr. Christian Frank, Licencié en droit (Paris II / Panthéon-Assas)
von Olaf Gillert, LL.M. und Sebastian Fischoeder, LL.M. (Trinity College Dublin)